1. Tag 31. Mai 2oo7
Wir starten mit unseren Rädern um 8.oo Uhr zum Bremer Hauptbahnhof. An einer Tankstelle in Huchting prüfen
wir den Reifendruck. Das neues Rad von Horst hat sehr breite Reifen und erfordert mit Gepäck einen Luftdruck
von 2,5 Atü. Alles klar. Die Luft ist drin und wir fahren los. Aber was ist das? Horst sein Fahrrad macht fürchterliche
Geräusche. Die Beleuchtungsleitung der hinteren Beleuchtung wurde unter dem Schutzblech verlegt und durch den höheren
Luftdruck der Reifen jetzt gegen das Schutzblech gepresst.
Horst bekommt einen Zorn. Mit recht. Ein neues teures Fahrrad und gleich ein Problem. Das Kabel muß abgeschnitten
werden. Es gibt keine andere Wahl! Oh, Herr Wessels, wenn wir zurück sind, wirst du etwas hören. Herr Wessels ist
der Fahrradhändler. Wir lösen am Bremer Hauptbahnhof ein Niedersachsen-Ticket für die Metronom-Bahn und fahren
über Hamburg-Winsen nach Lüneburg. Dort beginnt unsere Radtour durch Mockpom mit Ziel Warnemünde....
Bei Sonnenschein steigen wir in Lüneburg auf unsere Fahrräder. Der Radfernweg-Nordheide ist schnell gefunden. Bei sonnigem Wetter erreichen wir, über Hohnstorf/Elbe Lauenburg. Ab Lauenburg geht es auf den Elbefernradweg, über Brackede, Garze nach Bleckede/ Elbe. Wir sind immer wieder von den Elbtalauen begeistert.
Im Hotel zum Löwen bekommen wir ein schönes Zimmer. Nach dem Abendessen fallen wir müde in unser Bett.
Es waren 55 Radkilometer
2. Tag 1.Juni 2oo7
8.oo Uhr Start in Bleckede. Das Wetter: Sonnig, mit Wolken, aber warm. Unser Tagesziel ist Dömitz. Die Strecke Bleckede-Hitzacker-Dömitz ist sehr anstrengend.
Gespickt mit Bergen und Hügeln! Gegen Mittag erreichen wir den Hafen von Hitzacker und machen Mittagspause.
Die Landschaft war sehr abwechslungsreich. Wälder-Felder-Elbe-Auenlandschaft. Um 16.oo erreichen wir Dömitz. Am Elbedeich spricht Horst eine ältere Dame an und fragt nach Übernachtungsmöglichkeiten.
Die alte Dame ist klever.
Verkauft uns sofort ihr eigenes Zimmer. Es war für uns ein großer Reinfall. Ein altes Haus, allerdings bis jetzt noch
romantisch zu betrachten.
Aber das Zimmer, eine Bude, ja Bude muß man sagen, mit dem Charme von 1948.
Wir mögen nicht mehr absagen und ergeben uns unserem Schicksal.
Oma zeigt uns noch ihren romantischen Garten im Hinterhof mit viel Blumen und alten Mauern mit Rankengewächsen.
Wir sind etwas versöhnt. Außerdem steht auch ein runder Tisch mit Stühlen dort. Wir können dort in der Abendsonne
unser Abendbrot einnehmen. Wir kaufen noch schnell etwas zum Essen ein und Trinken einen Kaffe. Dömitz ist eine alte
Stadt, wir machen noch einen Rundgang. Es gibt eine Festung nach altitalienischem Stil. Die Festung diente zur
Eintreibung der Zölle. Nach dem Rundgang setzen wir uns an den runden Tisch, im romantischen Garten. Die Abendsonne
zaubert ein schönes Bild.
Wir essen, ich trinke ein Glas Wein und Horst ein Bier. Um 19.3o liegen wir im Bett! 60 schwierige Kilometer. Müde!!
3.Tag 2.Juni 2007
Christel Fuhrmann, heißt unsere alte Dame (Vermieterin). Sie war zu DDR Zeiten Leiterin des Kulturamtes in Dömitz,
erzählt sie uns beim Frühstück, das sie uns in ihrem Wohnzimmer, im ersten Stock serviert. Wir haben einen wunderschönen
Ausblick auf die Elbtal Auenlandschaft.
Start ist um 8.oo Uhr.
Der Himmel ist grau... Wir fahren zum Elbe-Müritz-Kanal
und wollen nach Ludwigslust. Es wird eine Strecke mit sehr viel Sucherei. Wir fahren auf dem Radfernweg-Elbe-Ostsee.
In Glaisin, einem kleinen Dorf auf unserer Strecke gibt es ein Dorffest. 750 Jahre Glaisin. Das ganze Dorf ist mit
originellen Figuren geschmückt.
Die Dorfebewohner schauen uns an und fordern uns auf, doch an dem Fest teilzunehmen. Aber wir müssen
weiter. Jetzt haben wir uns etwas verfahren und landen in Göhlen. Einem kleinen Nest. Der Hunger meldet sich. Wir
haben Glück. Es gibt einen Gasthof. "Lüthke` s Kartoffelschenke" Der Wirt ist ein komischer Kautz. Nach dem Essen,
der Wirt hat uns wieder die richtige Spur angesagt, fahren wir Richtung Ludwigslust. In Ludwigslust drehen wir eine
Stadtrunde und müssen bald bei Regen unsere Fahrt fortsetzen. Auch im Regen erreichen wir um 17.oo Uhr Neustadt-Glewe.
Heute sind 6o Kilometer auf dem Tacho und wir müde. Weit und breit kein Hotel zu sehen. Wir fahren über Holperstrassen
durch die Stadt, Oh, ein Hotel.... absteigen. Ein Schild an der Tür, wir sind ab 19.oo Uhr zu erreichen. Nichts für uns.
Es ist 17.3o Uhr, wir sind müde und es regnet. Es gibt ein Schloßhotel in der Stadtmitte, wir steuern es an.
Wird es zu bezahlen sein? Wir haben Glück. Ein sehr schönes Doppelzimmer für 65.- Euro. Auch unsere Fahrräder
dürfen mit in das Schloss.
Wir beziehen das Zimmer, oh welch ein Luxus und genießen es dem Regen entkommen zu sein. Genügend Platz für ein
gemütliches Abendessen in unserem Zimmer. Mit indirekter Beleuchtung genießen wir das Abendbrot und das Fernsehen.
Jetzt noch duschen und ab ins Bett... , oh wie schön!
Die 60 Kilometer hatten es in sich.
4.Tag 3.Juni 2oo7
Start: 8.oo Uhr. Die Fahrt geht durch das Gebiet der Lewitz. Neuhofer-Karpfenteiche dort gibt es Kiebitze-Lachmöwen,
Graureiher und Bekassine. Die Fahrt geht zum Müritz-Elde-Kanal. Der Seenradweg führt uns nach Parchim. In Parchim
machen
wir im Hotel Stadtkrug Mittagspause.
Unser Tagesziel ist heute Plau am See. Wir fahren den Fernradweg Mecklenburger-Seenplatte-Lewitz. Über Lübz
erreichen wir Plau am See. Wir fragen uns durch, um ein schönes Hotel am See zu finden. Ein Ehepaar empfiehlt
uns die Seeresidenz "Hotel Gesundbrunn", die Vital Oase inmitten der Natur.
Im Prospekt steht folgender Text: Sie sind angekommen, endlich. Was für ein Blick! Tief durchatmen, die Erholung darf
beginnen. Umgeben von herrlichen, alten Bäumen direkt an der Seepromenade, an wohl schönster Stelle der Müritzregion,
erleben Sie den romantischen Charme, den nur die Zeit verleihen kann. Und mitten in dieser privilegierten Umgebung,
finden Sie unser privat geführtes Hotel mit traumhafter Terrasse und herrlichem Seeblick.
Liebevoll gestaltete Details, die geschmackvolle individuelle Einrichtung und nette Gesten erzeugen das Gefühl,
viele wundervolle Momente erleben zu dürfen. Horst bucht ein wunderdervolles Zimmer mit Seeblick. Im Garten genießen
wir Kaffee und Kuchen und erholen uns von der anstrengenden Tagesetappe. Unser Abendessen findet wieder im
Zimmer mit Seeblick statt. Das Hotel ist mit sehr viel Polizei belegt. Der G8-Gipfel am 6. bis 8.Juni in Heiligendamm
zeigt auch hier schon seine Spuren.
Nach 68 km sind wir müde. Nach einer erholsamen Nacht mit dem Rauschen des
Wassers und der Bäume, gnießen wir das gute Frühstück.
5.Tag 4.Juni
Startzeit: 1o.oo Uhr. Bei gutem Wetter fahren wir am Seeufer entlang zum Anleger und kommen um 11.oo Uhr in Malchow an. Heute geht es per Schiff "MS Walküre" über den Plauer See, Petersdorfer See und Malchower See nach Malchow. Die Schiffsreise geht durch den naturbelassenen Schilfgürtel nach Malchow. Es regnet in Malchow. Wir stellen uns unter und warten und warten. Schliesslich gehen wir Essen in einer Mecklenburger Bauernstube.
Das
Essen ist nicht besonders gut, aber wir können die Regenzeit überbrücken. Der Regen will kein Ende nehmen. Wir
beschließen ein Hotel zu suchen. Auf die Räder fertig los und kommen an den Fleesensee. Dort soll es ein Hotel geben.
Als wir dort nach langer Fahrt durch die Felder, immer noch im Regen, ankommen, ist unser Eindruck vom Hotel
enttäuschend. Das Zimmer nicht gut und sollte 65.-€ kosten, zu teuer. Die Wirtin war sehr überheblich. Ich sage ihr,
das Preis Leistungsverhältnis, nicht stimmt. Sie beharrt auf ihren Preis, ich lehne ab. Wir schwingen uns wieder auf die
Räder, es ist noch ein Versuch möglich, an der Landstrasse zur Ortschaft Silz haben wir ein Gasthaus gesehen. Ich frage
dort nach,
das Zimmer ist noch schlechter als im See-Hotel. Auch hier lehne ich dankend ab. Auch wollte man 65.- €. Was nun?
Wir treten die Flucht nach vorn an und fahren in Richtung Nossentin. Auf einmal ein kleiner Hinweis (Holzschild mit Bett)
Landpension und Landgasthof „Am Fleesensee". Wir fahren sofort dem Hinweis nach.
Ein Zimmer ist jetzt notwendig nach dem vielen Regen. Ein einfaches Zimmer mit Seeblick für 55.-Euro, das ist unser.
Im Garten unter dem Dach genießen wir erst einmal, frich gebackenen Apfelkuchen mit Sahne und einem Becher Kaffee.
Wir vertreten uns die Beine und
gehen noch an den See. Die Tagesetappe ergab nur 19 km, zu viele Regenpausen und die Fahrt mit dem Schiff. Bis heute haben wir 262 km zurück gelegt. Im Landgasthof essen wir zu Abend und gehen bald ins Bett.