Petzi der kleine Taigabär

Frohe Weihnachtszeit

Alle machten sich jetzt auf den Weg. Petzi und das Eichhörnchen sagten ihrem Freund Froggy Aufwiedersehen und versprachen bald wieder an den See zu kommen. Sie liefen durch den verschneiten Wald. Diese wunderbare Stille, bei der man meint sogar das Fallen der Schneeflocken zu hören, genossen beide in voller Harmonie, mit sich selbst und der Natur. Morgen ist der 24. Dezember, sie wollten auch morgen Weihnachten feiern. Die Großeltern haben es versprochen. Vor der Höhle angekommen, konnten sie kaum den Eingang finden. So viel Schnee war gefallen.

Höhleneingang im Winter

Versteckt unter der Tanne stand ein Hase. Ich habe gehört bei euch wird Morgen Heilig Abend gefeiert. Darf ich auch kommen. Ja, wir laden dich ein. Überlege dir, ob du uns ein Lied singen kannst, damit wir die Großeltern erfreuen können. Ich freue mich, sagte der Hase und verschwand im Wald. Bis Morgen... Als Petzi und das Eichhörnchen in die Höhle kamen war schon ein Tannenbaum da. Er duftete nach frischen Tannennadeln. Lasst uns den Weihnachtsbaum schmücken!
Das war eine große Freude... und es kam schon jetzt eine feierliche Stimmung auf. Einmal noch Schlafen und dann ist Weihnachten. Am nächsten Morgen gingen alle gemeinsam in den Wald und brachten noch Futter für die Tiere. Das Eichhörnchen verschenkte seine Nüsse, Petzi legte Äpfel unter die Tannenbäume. Das Schneehäschen verschenkte Möhren. Die Großeltern hatten Kastanien und Heu für die Rehe. Nun gesellte sich auch der Hase dazu. Ich habe für euch ein Gedicht mitgebracht. Gemeinsam kehrten sie zur Höhle und zum geschmückten Weihnachtsbaum zurück.

Weinachtsbaum
Geschenke

Alle bekamen ihre Lieblingsspeisen und anschließend sagte der Hase sein Gedicht auf.

Vorweihnachtsnacht

Stille kehret ein im Haus
und ich schau zum Fenster raus.
Weihnachtlich die Lichter sind,
draußen weht ein kalter Wind.
Kristalle ich am Boden seh,
blitzen aus dem frischen Schnee.
Besinnlich ist doch diese Zeit,
Christkind ist nun nicht mehr weit.
Jeder denkt in dieser Nacht,
das über uns ein Englein wacht.
Friede herrscht in diesen Stunden
und heilt weltweit alle Wunden.
Immer sollte es so sein
nicht nur im schönen Lichterschein.
Brigitte Weck

Er bekam dafür Anerkennung, worüber er sich sehr freute. Gemeinsam sangen sie noch das Lied von der stillen Nacht. Ein stiller und bedächtiger Tag, der Heilig Abend. Draußen rieselten noch dicke Schneeflocken auf die Tannen. In der Bärenhöhle wurde es jetzt still!

Der Mond, der auch nicht recht mehr munter,
hüllt sich in Wolken und geht unter.
Wilhelm Busch

Mondlicht
Wie liegt im Mondenlichte
Begraben nun die Welt;
Wie selig ist der Friede,
Der sie umfangen hält!
Die Winde müssen schweigen,
So sanft ist dieser Schein;
Sie säuseln nur und weben
Und schlafen endlich ein.

Wie bin ich solchen Friedens
Seit lange nicht gewohnt!
Sei du in meinem Leben
Der liebevolle Mond!
Theodor Storm

Russische Bräuche
Snegurutschka heißt in Russland das Schneeflöckchen. Den Namen trägt auch das Christkind, das im weißen oder silbernen Glitzerkleid in Begleitung von Väterchen Frost ist. Der bärtige, rot gewandete russische Weihnachtsmann ist überall gegenwärtig. Nicht Weihnachten, sondern der 31. Dezember ist der wichtigste weltliche Festtag Russlands, an dem in vielen Familien Weihnachten und Silvester zugleich gefeiert wird. "Wie das Neujahr beginnt, so ist das ganze Jahr!" meinen die Russen und glauben fest dran. Deswegen versuchen sie dieses Fest so gut wie nur möglich zu feiern. die Glückwünsche werden vor allem zu Silvester erwartet. Wenn die Kreml-Uhren schlagen, stoßen die Russen zeitgleich Ihre "Schampanskoe" Gläser an. Alle wünschen einander "Alles Gute zum Neuen Jahr" in Russland sind selbst gemachte Feuerwerke "bombotschki" ("kleine Bomben") genannt, sehr verbreitet An Silvester bekommen alle Geschenke; an Weihnachten werden nur die Kinder beschenkt. Zu Silvester in Russland gehört auch der Fasching. Weihnachten wird in Russland meist im Freundeskreis begangen. Die gleichzeitig mit aller Welt gefeierte Neujahrsnacht ist dagegen das unangefochten höchste Familienfest. Nicht zu Weihnachten, sondern zum Jahreswechsel stellt man geschmückte Tannenbäume auf. Auch Lichter-girlanden, leuchtende Sterne und anderer ganz vertrauter "Neujahrs-schmuck" verändern in der zweiten Dezemberhälfte das Straßenbild. Der Schneemann, Symbol für Heiterkeit und Fröhlichkeit, wird von den jungen Leuten des Dorfes gemeinsam gebaut. Er soll der Größte und Schönste im ganzen Land sein. Anschließend wird gesungen und um den Schneemann getanzt.

Ein neues Jahr beginnt

Neujahrslicht

Frühlingserwartung

Der Winter, der mit seinen Temperaturen von minus 30 Grad C , ist ein sehr kalter Winter. Es gibt eine Schneedecke , die den Boden vom frühen Herbst bis zum späten Frühling in Klammern hält. Jetzt neigt sich langsam der Winter dem Ende entgegen. Im Frühjahr zur Zeit der Schneeschmelze verwandeln sich große Teile der Taiga in eine Wasserwelt. Verantwortlich dafür ist das Hochwasser der Flüsse und der tief gefrorene Boden, der meist nur oberflächlich auftaut und ein Versickern des Wassers verhindert. Die Vielfalt der Pflanzen ist nicht sehr groß, weil viele Pflanzen in keine solche harten Umweltfaktoren überleben können. Flechten und Moose sind wichtige Bewohner von Boden und Bäumen.

“In den Wäldern sind Dinge, über die nachzudenken man jahrelang im Moos liegen könnte.” ( Franz Kafka)

Auch Petzi wollte jetzt wieder in den Wald! Was hat sich verändert im neuen Jahr? Es lag immer noch sehr viel Schnee im Wald. Würde er es schaffen, den Weg zum See zu finden...er wollte es versuchen. Dort angekommen erlebte Petzi eine große Überraschung...! Einige Tiere aus dem Wald, die Petzi schon kannte standen zusammen in aufgeregter Unterhaltung! Ein Bärenpaar hörte ihnen sehr gespannt zu. Plötzlich drehten sich alle zu Petzi um und riefen, da kommt er ja ! Das ist Petzi der Findling! Das Bärenpaar konnte es nicht glauben, sie hatten Petzi ihren verloren Sohn endlich wiedergefunden. Glücklich liefen sie auf ihn zu und drückten ihn fest an sich. Ein Wunder ist geschehen!! Wir haben dich den ganzen Herbst und Winter im Wald gesucht, sagten sie. Gestern haben wir von einem Reh erfahren, das du hier in der Nähe bist, liebe Großeltern gefunden hast und eine kleine Freundin, das Eichhörnchen dich ständig begleitet. Jetzt werden auch deine Geschwister wieder glücklich werden. Sie haben immer sehr traurige Augen gehabt und machten sich so viele Sorgen, was aus dir geworden ist und ob du wider zu uns findest. Alle Tiere freuten sich über das Glück der Bären-Familie und liefen wieder in den Wald zurück. Petzi und seine Eltern machten sich auf den Weg zu der Höhle, in der Petzi jetzt zu hause ist. Hallo, liebe Großeltern ich habe eine schöne Überraschung für uns alle...ich habe meine Eltern wiedergefunden und sie auch mitgebracht. Es herrschte eine Riesenfreude in der Höhle. Das Eichhörnchen sprang vor lauter Freude im Kreis herum. Schade, dass das Schneehäschen nicht mehr bei uns ist. Es hätte sich auch mit uns freuen können. Viele Stunden wurde nun erzählt. Die Großeltern mussten den Eltern von Petzi alles berichten. Am nächsten Tag brachen alle auf um recht bald in die Höhle der Eltern zu kommen. Es war noch ein weiter Weg. Dort angekommen, sah Petzi nach langer, langer Zeit seine Geschwister und auch jetzt war die Freude wieder riesengroß. Petzi wurde trotz aller Wiedersehensfreude sehr nachdenklich...wie sollte er sich jetzt entscheiden? Großeltern und Freunde oder Eltern und Geschwister? Er beschloss noch eine Nacht darüber zu schlafen. In der Nacht träumte Petzi von Froggy und den anderen Tieren vom See. Auch das Schneehäschen und das Eichhörnchen erschienen in seinem Traum. Am nächsten Morgen war ihm klar! Er muß zurück, in seine ihm vertraute Höhle. Er wollte auch durch die Taiga wandern um seine Heimat zu erkunden und weitere Erfahrungen machen. Es war schon mit seiner Freundin, dem Eichhörnchen abgesprochen und Versprechungen muß man auch einhalten. Seine Eltern und Großeltern hatten sehr viel Verständnis für Petzi ! Wenn das Frühjahr da ist und die Sonne scheint, wollte Petzi aufbrechen. Alle waren einverstanden und Petzi konnte jetzt schon von seinem Vorhaben träumen.


Petzis Wanderschaft durch die Taiga

Davon erzähle ich in späteren Folgen....

Copyright Ursula Bässe


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