Aus unserem Tagebuch

Tour d' Atlantiques

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6.Tag 18. Mai. Start:9.30 Abfahrt vom Hotel. Es hat die ganze Nacht geregnet! Wir überlegen, ob wir heute in Quddoorp bleiben. Nach dem Frühstück wird das Wetter etwas besser . Der Himmel ist grau, der Wind weht, aber die Tour geht weiter. Wir suchen den LF-1 Radweg und fahren Richtung Brouwersdamm. Der Wind ist stürmisch und fegt über den Damm. Wir haben alle Hände voll zu tun um die Räder zu halten. Mein Po tut weh und die Achillissehnen schmerzen!! Schon wieder ein Regenschauer. In einer Scheune suchen wir Schutz. Die Bäurin verkauft in der Scheune Lebensmittel für die Camper. Wir kaufen belegte Brötchen und stärken uns. Die Bäurin schenkt mir eine Ansichtskarte, die den langen Brouwerdamm zeigt. Danach fahren wir durch eine herrliche Dünenlandschaft und sehen zwei
Auerhähne in Balzstellung...toll. Während einer kurzen Rast am Straßenrand, kommt auf der gegegüberliegenden Seite ein Fernradradler. Nach einem freundlichen hallo... hält er und wir erfahren, dass er ein Brite ist. Er kam heute von Calais. Wir treffen in Renesse ein. Der Ort ist voller Touristen! Wir haben Mühe mit unseren voll bepackten Rädern durchzukommen. Rennesse ist der nächst größere Ort nach Amsterdam. Horst kauft eine neue Gaspatrone für unseren Kaffeekocher. Das Wetter wird immer schlechter! Wir haben noch den Osterscheldedamm vor uns um nach Zeeland-Middelburg zu kommen. Durch den Kampf gegen den Wind sind wir müde und erschöpft. Der Versuch ein Zimmer für eine Nacht in Vrounwenpolder zu bekommen schlug fehl. Wir müssen weiter bis nach Middelburg. Die Middelburger Altstadt ist voll mit Touristen. Es ist Pfingsten. Unser Weg führt uns zum VVV (Stadtinformation).

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Nach langem warten bekommt Horst ein Zimmer. Endlich ein Zimmer. Wir müssen aber für 2 Tage buchen. Gegen 18.00 erreichen wir das Hotel Roelandt. Mühsam schleppen wir uns noch in die Altstadt zum Marktplatz und essen zu Abend. Das dortige Angebot, immer wieder Touristen-Menü, Pommes, Pommes mit Tralala....schlecht, sehr schlecht! Mein Fuß wird immer schmerzhafter und schwillt jetzt auch noch an! Auch der Po ist immer noch defekt. Unser Zimmer Nr.4 liegt im 1. Stock, ist nur über eine schmale Stiege zu erreichen. Morgen müssen wir umziehen noch eine Stiege höher. Thema "Frisur". Ich trage nur noch Naturlockenkopf, Style "Vom Winde verweht". Jeden Morgen eine Nassfrisur. Tagesetappe: 6o km

7.Tag, 19. Mai "Pfingsten" Ruhetag:8.45 Frühstück mit hausgebackenem Brot! Sehr lecker. Anschließend machen wir einen Altstadtbummel und kaufen in einer Apotheke eine Salbe für meine schmerzenden Achillessehnen. Es wird sofort gesalbt. Danach kehren wir in ein Bistro - Lunchroom De Gouden Bock- Damplein Nr. 17 ein. Die Sonne scheint! Wir sitzen draußen und lassen uns eine sehr gute Fischsuppe schmecken. Um 15.30 kommen wir ins Hotel zurück und trinken im romantischen " Innenhofgarten" Kaffee. Es ist warm und die Sonne scheint. Zum Abendessen genossen wir im Hotel -Bistro-Restaurant-Provenzial, im Keller gelegen und sehr romantisch, ein Menue "Lamm mit Thymian und Meeresgemüse " war sehr, sehr gut !!!
8. Tag 20. Mai Von Middelburg nach Vlissingen. Mit der Fähre reisen wir in Flandern ein.

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Die Überfahrt dauert 20 Minuten. In Breskens gehen wir wieder auf den LF 1 Radweg nach Knokke. Das Wetter ist sonnig.

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Mittagspause Zeebrügge - Blankenberg, wir werfen Anker. Nach 59 Kilimetern wollen meine geschwollenen Füße nicht mehr. Die Salbe aus Middelburg hatte leider keine Wirkung. Aufgeben ??? Nein, aufgeben möchte ich nicht. Ich muß unbedingt eine Pause einlegen.

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Es wird uns das Hotel Manitoba vermittelt. Zimmerpreis Euro 60.-

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Das *** Sterne Hotel Manitoba ist ein sehr altes, stilvolles Hotel, mit selten schönem rustikalen Interieur in ruhige Lage am Manitobaplatz, im Zentrum der Fußgängerzone, 15o Meter bis vom Strand. Wir werden gebeten, mit den bepackten Fahrrädern in die Empfangshalle zu kommen(es gibt keine Garagen) und auch keinen Parkplatz. Es ist eine außergewöhnliche Situation. Alte Leuchter, altes Mobiliar, ein großer, wunderschöner echter Teppich am Boden und wir mit unseren Rädern vor der Rezeption. Die Fahrräder bekommen in der vornehmen Herrentoilette ihr Nachtquartier. Unser Zimmer ist wunderschön und sehr gemütlich. Ich werfe mich sofort auf das Bett. 59 Kilometer mit geschwollenen Füßen gefahren. Horst besorgt uns etwas zu Essen und eine Flasche Wein.
Tagesetappe: 59 km

9. Tag 21. Mai
Wir überlegen wie es weiter gehen soll. Meine Füsse werden immer dicker. Wir beschliessen einen kleinen Ort am Meer anzufahren, um mir und meinen Füssen eine Pause von 3-4 Tagen zu gönnen. Nach 1,5 Kiliometern haben wir De Haan erreicht. De Haan liegt direkt am Meer. An der Strandpromenade entdecken wir das Strandhotel. Wir bekommen für 3 Tage ein kleines nettes Zimmer mit Meerblick. Es bleibt uns keine andere Wahl, ich muss zu einem Arzt. In der Touristik- Information bekommt Horst eine Adresse. Ich beisse die Zähne zusammen und wir fahren, ausgerüstet mit Adresse und Stadtplan, den Doktor suchen. Die Sprechstunde von Dr.Guido Schietekatte Orthopäde beginnt erst um 18.00 Uhr. Wir sind um 18.00 Uhr wieder in der Praxis. Eine Anmeldung gibt es nicht. An einer Tür steht "Wartekammer". In der Wartekammer sind schon 3 Patienten. Dr.Schietekatte holt jeden Patienten persönlich ab. Endlich bin ich dran. Er begrüsst mich mit "Bonjour Madame", ich frage sofort, ob er deutsch spricht. Eine Erleichterung, er spricht deutsch. Er erkundigt sich nach meinen Beschwerden. Ich erzähle von meinen, bis jetzt zurückgelegten 500 Rad-Kilometern und zeige ihm meine Füsse, mit der bangen Frage, ob er mir wohl helfen kann, oder ob ich unsere Radreise abbrechen müsse. In einem sehr lustigem Ton sagt er, ich kann Dir helfen. Du kannst bald weiter fahren. Unsere Vermutungen werden bestätigt. Seine Diagnose die "Achillessehnen sind entzündet. Er verschreibt mir Tabletten und eine Salbe. Ich zahle 16 Euronen und bedanke mich. Du mußt jetzt aber schnell in die Apotheke rennen, damit Du heute Abend schon Deine Tabletten einnehmen kannst. Er nennt uns eine Apotheke, die noch Dienst haben soll. Mit dem Stadtplan in der Hand fahren wir los. Für die Medikamente muß ich 39.-Euronen berappen.. Im Strandhotel wird sofort die Medizin eingenommen. Abends essen wir im Hotel-Reataurant. Es war nicht toll! Aber dafür "sehr teuer".

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