Presseberichte

Weisser Strich

Delmenhorster Kreisblatt

Mittwoch, 18.Mai 2005

Ideen erfolgreich umsetzen

Rote Lippen und dicke Nanas

Das Duo „Creativteam“ Horst Behrens und Ursula Bässe haben spezielle Kunstformen entwickelt. Gips spielt dabei eine entscheidende Rolle.

Varrel Das Experimentieren mit Formen, Farben und Strukturen hat es Horst Behrens und Ursula Bässe angetan. Seit sieben Jahren befasst sich das „Creativteam“ mit der Produktion von Objekten, bei denen Gips sowie Acryl- oder Porzellanfarben eine besondere Rolle spielen.“Wir Modellieren und Malen„, erläutert der pensionierte Ingenieur Behrens den „doppelten Reiz" der von ihm nach zahlreichen Experimenten verfeinerten Gips-Mischtechnik. Inzwischen haben er wie auch seine Partnerin Ursula Bässe jeweils etwa 50 ihrer dekorativen Bilder hergestellt. „Das ist ein sehr schönes Hobby, mehr aber auch nicht", schwärmen die beiden Mittsechziger übereinstimmend. Ernsthaft entdeckte Behrens seine künstlerische Ader Mitte der 90er Jahre, als ihm einst in einer Ausstellung ein „Blauer Krug" gut gefiel, der aber 1950 Mark kosten sollte. “Das kann ich selbst“, schoss es ihm durch den Kopf. Intensiv begann er sich mit dem Problem auseinanderzusetzen, wie man Gips so geschickt auf Pressholzplatten auftragen kann, dass anschließend noch genügend Zeit zum halbwegs sorgfältigen Modellieren verbleibt.
Behrens Nachbarin Ursula Bässe, die nach ihrem Abschied aus der Modebranche aus dem Schwarzwald in das gleiche Varreler Mehrfamilienhaus zugezogen war, mochte dem Tüfftler auf Dauer nicht nur bei seinen Versuchen zuschauen. „Ich bin eher die Kreative in unserem Team" lässt sie unterschiedliche Vorgehensweisen bei der Entstehung der Gipskunst deutlich werden. Während sie ihre Arbeiten meist spontan unmittelbar auf die Holzplatten modelliere, fertige sich Behrens genaue Vorlagen. In all den Jahren ist noch nie eine Gemeinschaftsarbeit entstanden. Nach mehrjähriger Tüftlerarbeit hat Horst Behrens eine Gipsmischung entwickelt, die sich nach der Formung mit Acryl-und Porzellanfarben optimal bearbeiten lässt. Der ergänzende Einsatz von Lacken aus dem Modellflugzeugbau gebe den Arbeiten besonderen Pfiff. „Die Farben werden brillanter und reagieren sensibel auf Lichteinstrahlung" erläutert Ursula Bässe. Zudem müsse die Kunst des „Creativteams“ nicht unter Glas: Alles ist feucht abwischbar.
Nach einer ersten wenig erfreulichen Teilnahme an einer Gemeinschaftsaustellung „Wir passten dort nicht hinein", konnten die Hobbykünstler erstmals im Jahr 2000 im Hohenbökener Cafe Löwenstein ausstellen. "Der Kontakt mit den Besuchern war sehr interessant“, so Ursula Bässe. Vor wenigen Wochen haben beide einen Querschnitt ihrer Arbeiten im Stuhrer Autohaus Krügel zeigen können. "Für mich sind Ausstellungen eigentlich entbehrlich", räumt Horst Behrens ein. Vielmehr liege für ihn der besondere Reiz der Bilderproduktion darin, seine Kreatvität ausleben zu können und die dabei entstehenden Schwierigkeiten zu meistern. Ursula Bässe formuliert ihre Freude an der Produktion roter Lippen und dicker Nanas deutlicher: Für sie sei es ein beglückendes Gefühl, wenn sie als Autodidaktin eine Idee erfolgreich in die Realität umgesetzt habe.

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