Flößer |
Schifferschaft |
Flößer |
Für den Holztransport blieb nur der Wasserweg die Murg. Der Bau von Straßen begann 1782-1793 und die Eisenbahn 1869-1915. Die Flößer, die ihre Arbeit im Abschnitt der Schlucht verrichten mussten, hatten es mit ungebändigtem Wildwasser zu tun. Zwar hatte man es durch damals noch recht bescheidene technische Einrichtungen immer wieder einigermaßen zu zähmen versucht. Das Flößergeschäft war trotzdem noch mühselig und gefährlich, außerdem voller Risiko für die Ware Holz. Die Flößer mussten im oberen Murgtal das Holz auf Gedeih und Verderb dem Wasser überlassen, das durch ein sehr felsiges Bett stürmte und die Stämme oft in recht beschädigten Zustand nach unten brachte " Wildflößerei ". Erst von Weisenbach ab konnte mit gebundenen Flößen gefahren werden. Die Murgflößer waren kein selbstständiges Gewerbe, waren auch nicht in einer Zunft zusammengeschlossen, sie waren angestellt, waren-schlicht gesagt im damaligen Sinn -Knechte. Die Besitzer der Wälder, aus denen das geflößte Holz stammte, waren ihre Herren, die sich Murgschifferschaft nannten. Ein für Waldbesitzer wohl zuerst etwas befremdlicher Name, der aber sicherlich dem damaligen Sprachgebrauch entsprach. Diese Murgschiffer hatten sich schon sehr früh, möglicherweise schon im 13. Jahrhundert, zusammengeschlossen, um gemeinsam das Holzgeschäft mit allem was dazugehörte -Betrieb von Sägemühlen und Flößerei-zu betreiben. Sie nannten sich zu jener Zeit auch schon eine "Sozietät" (wir würden heute Genossenschaft sagen), und sie hatten sich auch gleiche strenge Statuten, die Schifferordnung, gegeben, in denen in fast moderner Art alles im Geschäftsverkehr untereinander geregelt war. Diese Schifferordnung, wurde auch immer wieder den veränderten Zeitverhältnissen angepasst und revidiert, zum letzten Mal im Jahr 1626. Diese rein wirtschaftliche Vereinigung, die gelegentlich mit der Wirtschaftsmacht der Fugger verglichen worden ist, hat mit großer dramatischer Aktivität die Jahrhunderte bezwungen und sie lebt noch , etwas modernisiert wohl, aber im Grunde genommen doch in der selben Form wie eh und je. Den Beweis dafür kann man sich selber verschaffen, durch eine Wanderung im Murgschifferwald, Umgebung Forbach, Forstrevier Sasbach Staat. Forstamt Murgschifferschaft (Rad und Wandertour " Tour de Murg ", durch einen Spaziergang, Stadtführung in Gernsbach. Im Haus, Scheuerner Straße 18 findet man das Schild "Murgschifferschaft-Gernsbach" . Sie sind also noch da und betreiben ihre Geschäfte auch in heutiger Zeit. In diesem Haus ist ihre Geschäftsstelle, von der aus Fäden in das ganze Bundesgebiet und darüber hinaus gehen. Überall stößt man auf die Murgflößer. Es gibt Flößerplätze ( Gernsbach ) Flößerbrücke-Flößerbrunnen-Flößersteg und Ausstellungen Flößer Tradition ( Haus Kast ) in Hörden. |